Sodbrennen Magensäuremangel

Verdauung & Magensäuremangel

Sodbrennen ist ein weit verbreitetes Symptom, das viele Menschen erleben. Während man annehmen könnte, dass Sodbrennen ausschließlich durch einen Überschuss an Magensäure verursacht wird, kann tatsächlich auch ein Mangel an Magensäure zu diesen Symptomen führen.

Wofür ist die Magensäure wichtig?

Magensäure spielt eine wichtige Rolle bei der Verdauung von Nahrungsmitteln und der Bekämpfung von schädlichen Bakterien und Pilzen im Magen. In einer sehr sauren Umgebung können die meisten Bakterien nicht lange überleben.

Auch spielt die Magensäure bei der Verdauung der Eiweiße eine große Rolle. Durch das Enzym Pepsin werden mit Hilfe der Salzsäure des Magens die Eiweiße aus der Nahrung gespalten. Durch einen Mangel an Magensäure kann es dazu kommen, dass kein Signal für die Freigabe der Pepsine gesendet wird. Dadurch gelangen nicht vorverdaute Proteine in den Darm, was wiederum Blähungen und Sodbrennen zur Folge hat.

Folgen eines Magensäuremangels

Hat man einen Magensäuremangel, kann es zu folgenden Symptomen kommen: Blähungen, Übelkeit, Magendruck, Sodbrennen, Durchfall, Völlegefühl und Müdigkeit und Konzentrationsproblemen.

Ein niedriger Magensäuregehalt kann dazu führen, dass der Magen die Nahrung nicht ausreichend zerkleinern und damit zersetzen kann. Dadurch kann es zu einer langsameren Magenentleerung kommen, sprich die Nahrung bleibt länger im Magen. Dies erhöht den Druck im Magen und kann den unteren Schließmuskel der Speiseröhre (Ösophagussphinkter) entspannen, was den Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre begünstigt und Sodbrennen verursachen kann. Des Weiteren können zu große Bestandteile der Nahrung in den Darm gelangen, was zu Bauchschmerzen und Blähungen führen kann.

Durch den Mangel an Magensäure kann auch die Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen gehemmt werden.

Die Magensäure fördert die Aufnahme des Vitamin B12, in dem sie die Freisetzung von den Nahrungsproteinen erleichtert. Zudem unterstützt die Magensäure bei der Abtötung von Erregern und Keimen. Liegt also ein Magensäuremangel vor, kann es zu einem Vitamin B12-Mangel und häufigeren Infekten kommen.

Ebenso wie bei der Eiweißverdauung ist die Magensäure auch an der Kohlenhydratverdauung beteiligt. Die Spaltung von Kohlenhydraten in Zucker (Glucose) beginnt mit dem Enzym Alpha-Amylase bereits im Mund (Speichel). Da dieses Enzym, wie fast alle Enzyme, nur in einem bestimmte pH-Wert-Bereich arbeitet, wird es durch eine sehr saure Umgebung deaktiviert. So sorgt die Magensäure für eine Deaktivierung der Alpha-Amylase.

Mögliche Ursachen für einen Magensäuremangel

  • Magensäurehemmende Medikamente

  • Chronische Gastritis Typ A

Bei einer chronischen Gastritis sieht das Immunsystem unter anderem die Belegzellen des Magens als „Feind“ an und greift sie an. Dies kann zu einer verminderten Produktion von Magensäure führen.

  • Stress

Durch die Ausschüttung der Stresshormone werden die Tätigkeiten im Verdauungstrakt heruntergefahren.

Magensäuremangel testen

Durch einen einfache Natron -Test kann man einen ersten Hinweis auf einen Magensäuremangel erhalten. Dies liegt an einer chemischen Reaktion im Magen, die zur Folge hat, dass Kohlendioxidprodukte einen Rülpser verursachen. Am Besten ist es, den Test an drei aufeinander folgenden Morgenden durchzuführen (vor dem Essen und Trinken)

Durchführung:

  • ¼ TL Natron in 200 ml Wasser einrühren und trinken
  • Nun den Körper beobachten, wenn man nicht innerhalb von 5 Minuten Rülpsen oder Aufstoßen muss, ist dies ein Hinweis auf einen Magensäuremangel

WICHTIG: Dieser Test gibt nur einen Hinweis, es handelt sich nicht um einen medizinischen Test.

Magensäuremangel und jetzt?

Beliebte Hausmittel sind vor allem:

  • Bittere Salate, z.B. Löwenzahn, Endivien und Chicorée. Diese kann man auch gut in einem Wildkräutersmoothie verarbeiten.
  • Heilpflanzen wie Wermut, Enzian oder Rhabarberwurzel helfen die Produktion der Magensäure anzuregen. Sie lassen sich gut als Tee genießen.
  • Cranberry-Saft: Der Saft regt ebenfalls die Produktion der Magensäure an und verhindert das der Magensäurespiegel zu schnell absinkt.

FAZIT

Ein Magensäuremangel ist nicht nur lästig und kann die oben genannten Folgen haben. Durch den Mangel an Magensäure können auch Keime leichter über den Magen in den Dünndarm gelangen und somit die Grundlage für eine Dünndarmfehlbesiedlung (SIBO) legen. Diese Fehlbesiedlung genannt, ist wiederum oft der Grund für Beschwerden, die für einen Reizdarm typisch sind. Glücklicherweise ist eine SIBO therapierbar. Um herauszufinden ob Ihre Beschwerden von einer SIBO herrühren empfehlen wir unsere Atemtests für Zuhause. https://www.reizdarm-sos.de/products/sibo-lactulose-atemtest Diese sind einfach anzuwenden und sind der erste Schritt, um eine SIBO zu diagnostizieren. Der erste Schritt in ein beschwerdefreies Leben.

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