FODMAParme Ernährung bei SIBO – worauf es wirklich ankommt

FODMAParme Ernährung bei SIBO – worauf es wirklich ankommt

Wer sich im Rahmen einer SIBO-Therapie über die passende Ernährungsweise informieren möchte, stößt im Internet schnell auf unzählige Listen, Apps und Rezepte unter den Stichworten „Low-FODMAP“, „FODMAP-geeignet“ oder „SIBO-Diät“.
 

Low FODMAP – Verzicht auf fermentierbare Lebensmittel

Bei einer Low-FODMAP-Ernährung werden fermentierbare Kohlenhydrate (FODMAPs = fermentierbare Oligo-, Di-, Monosaccharide und Polyole) reduziert. Diese können bei empfindlichen Personen oder bei SIBO (Small Intestinal Bacterial Overgrowth) Beschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen oder Durchfall auslösen.
 
Lebensmittellisten können im Alltag eine gute Orientierung sein – sorgen aber auch für Verwirrung. Denn nicht selten gilt dasselbe Lebensmittel in einer Übersicht als „geeignet“, in einer anderen als „ungeeignet“. Entsprechend hören wir in der Beratungspraxis häufig die Frage: „Wie viel genau darf ich davon essen?“

Was darf man bei SIBO essen?

Das ist nicht pauschal zu beantworten und die unterschiedlichen Listen unterscheiden sich da auch.

Wichtig zu wissen ist, dass eine Ernährungsumstellungallein die Bakterien im nicht „aushungert“  – dafür braucht es eine begleitende Behandlung, etwa mit Antibiotika oder Phytotherapie. Ziel der Ernährung ist vor allem die Symptomlinderung und Entlastung des Darms.
 
Wie stark Betroffene reagieren, ist jedoch individuell sehr unterschiedlich. Während manche schon bei kleinen Portionen Obst starke Beschwerden entwickeln, vertragen andere moderate Mengen problemlos.
 

Kombinationen machen den Unterschied

Wichtig ist nicht nur die Menge, sondern auch die Kombination von Lebensmitteln.
Beispiel: Ein Apfel oder ein kleiner Joghurt allein sind oft gut verträglich – in Kombination können Fruktose und Laktose zusammen aber Beschwerden auslösen.
 

Temperatur und Zubereitung beachten

Auch die Zubereitung kann eine Rolle spielen. Stärkehaltige Lebensmittel wie Reis oder Kartoffeln sind warm oft gut verträglich, aber kalt schwerer bekömmlich. Grund: Beim Abkühlen entsteht resistente Stärke, die den Fehlbesiedlungskeimen als Nahrung dient und Symptome verstärken kann.
 

Zusätzliche Unverträglichkeiten erschweren die Auswahl

Nicht selten liegt zusätzlich eine Histaminintoleranz oder eine andere Unverträglichkeit vor. Das macht es schwieriger, herauszufinden, welches Lebensmittel genau Symptome verursacht – und erfordert manchmal eine Kombination mehrerer Ernährungsansätze.
 

FODMAP-reiche Lebensmittel meiden

Manche Lebensmittel enthalten so viele FODMAPs, dass sie in jeder Portionsgröße problematisch sind – etwa Weizen, Roggen, Hülsenfrüchte, laktosehaltige Milchprodukte oder Zuckeralkohole. Hier ist es sinnvoll, vorübergehend auf FODMAP-arme Alternativen umzusteigen.

 

Lebensmittellisten – hilfreiche Orientierung mit Grenzen

Lebensmittellisten geben einen guten Überblick, welche Lebensmittel grundsätzlich geeignet sind. Aber: Die individuelle Portionsgröße, die Symptome auslöst, kann sehr variieren. Manchmal ist es trotz milder Symptome sinnvoll, bestimmte Lebensmittel während der Therapie vorübergehend wegzulassen.
 

Langsame Wiedereinführung von Lebensmitteln

In der Therapiephase ist es wichtig, schrittweise vorzugehen. Das Austesten gelingt besser, wenn man mit sehr kleinen Mengen startet:
 
  • Beispiel: Manche Patienten beginnen mit 2–3 Blaubeeren und steigern vorsichtig.
     
  • Andere vertragen direkt eine Handvoll Beeren – oder nur in Kombination mit Milchprodukten treten Beschwerden auf.
     
Das zeigt: Symptome sind hochindividuell – deshalb gibt es keine pauschale Regel.
 

SIBO-Ernährungsumstellung im Alltag

Im Berufsalltag, auf Reisen oder im Familienleben ist die Umsetzung einer speziellen Diät eine Herausforderung. Trotzdem sollte die Ernährung nährstoffreich und ausgewogen bleiben, um Nährstoffmängel oder ungewollten Gewichtsverlust zu vermeiden.
 
Es gilt: Blähungen zu reduzieren ist hilfreich – aber nicht auf Kosten einer Mangelernährung.
 

Fazit: Individuelle Beratung ist entscheidend

Die passende SIBO-Ernährung hängt von vielen Faktoren ab: Symptome, Unverträglichkeiten, Kombinationen, Portionsgrößen und Therapiephase. Eine pauschale Empfehlung ist nicht möglich – eine individuelle Ernährungsberatung bietet hier die beste Orientierung.
 
Das Team von reizdarmSOS begleitet Sie gerne bei Ihrer SIBO-Behandlung. Unsere Beratungen werden von den Krankenkassen bezuschusst.
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Häufige Fragen zur Ernährung bei SIBO

 

Was darf man bei SIBO essen?


Viele Lebensmittel sind weiterhin möglich – entscheidend ist die Portionsgröße. Häufig besser verträglich (individuell prüfen): Reis, warm verzehrte Kartoffeln, Zucchini, Karotten, Gurke, Eier, Fleisch, Fisch sowie laktosefreie Milchprodukte.

 

Wie groß dürfen Portionsgrößen bei SIBO sein?


Das ist individuell. Starte mit kleinen Mengen und steigere langsam. Kombiniert man mehrere FODMAP-reichere Lebensmittel, treten Beschwerden tendenziell eher auf als bei einzelnen Komponenten.
 

Hilft eine Low-FODMAP-Ernährung bei SIBO?


Sie kann Symptome wie Blähungen, Durchfall oder Bauchschmerzen deutlich lindern. Sie ersetzt jedoch nicht die medizinische Behandlung; sinnvoll ist die Kombination aus Therapie und individueller Ernährungsanpassung.
 

Kann ich mit SIBO Obst essen?


Ja – Sorte und Menge sind entscheidend. Kleinere Mengen Beeren werden häufig gut vertragen, während fruktosereiche Sorten (z. B. Äpfel, Birnen) eher triggern können. Langsam austesten, Kombinationen (z. B. mit Milchprodukten) separat prüfen.
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