Mögliche Ursachen von SIBO und IMO

1. Verlangsamte Darmmotilität

• Eine gestörte Darmbewegung führt dazu, dass Nahrungsreste länger im Dünndarm verweilen. Dies bietet Bakterien die Möglichkeit, sich dort übermäßig zu vermehren.
• Ursachen:
  • Reizdarmsyndrom (IBS)
  • Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
  • Diabetes (neuropathische Auswirkungen)
  • Medikamente, wie Opiate, die die Darmbewegung verlangsamen

2. Strukturelle Anomalien

• Veränderungen der Darmintegrität oder anatomische Störungen können das Risiko für SIBO erhöhen.
• Ursachen:
  • Verwachsungen oder Narbengewebe (z.B. nach Operationen)
  • Darmverschlüsse oder Stenosen
  • Divertikel (Ausstülpungen im Darm)

3. Dysfunktion der Ileozäkalklappe

• Die Ileozäkalklappe trennt den Dünn- und Dickdarm. Wenn dieses Ventil nicht richtig funktioniert, können Bakterien aus dem Dickdarm in den Dünndarm gelangen und sich dort vermehren.

4. Verminderte Magensäureproduktion

• Magensäure tötet Bakterien ab und verhindert, dass sie in den Dünndarm gelangen. Eine verringerte Magensäureproduktion, z. B. durch die Einnahme von Protonenpumpenhemmern (PPI) oder durch das Älterwerden, kann zu einer Überwucherung führen.

5. Fehlfunktionen des Immunsystems

• Ein schwaches Immunsystem kann Bakterien nicht effektiv bekämpfen und lässt diese sich unkontrolliert vermehren.
• Ursachen:
  • Immunschwächekrankheiten
  • Langzeitgebrauch von Antibiotika, die das Darmmikrobiom stören

6. Nahrungsmittelunverträglichkeiten und -intoleranzen

• Unverträglichkeiten (z. B. Fruktoseintoleranz, Laktoseintoleranz) können zu einem Nährstoffüberschuss für Bakterien im Dünndarm führen, was deren Wachstum fördert.

7. Störungen der Gallenproduktion

• Galle hilft, Bakterien in Schach zu halten. Bei Gallenstörungen oder nach Gallenblasenoperationen kann sich das Bakterienwachstum im Dünndarm erhöhen.

8. Hormonelle Einflüsse

• Hormonschwankungen, insbesondere bei Frauen während der Schwangerschaft oder Menopause, können die Darmmotilität und das Bakteriengleichgewicht beeinflussen.

IMO-spezifische Ursachen:

• Bei IMO spielen Methan-produzierende Mikroorganismen (Archaeen) eine Rolle, die sich im Dünndarm übermäßig vermehren. Diese Überwucherung ist oft mit Verstopfung verbunden.
• Ursachen:
  • Ähnliche Faktoren wie bei SIBO, plus eine spezifische Überwucherung methanogener Archaeen, die Gase wie Methan produzieren.

Weitere Risikofaktoren:

• Chronischer Stress
• Ungesunde Ernährungsgewohnheiten (z.B. eine Ernährung reich an Zucker und raffinierte Kohlenhydrate)
• Chronische Entzündungen im Verdauungstrakt (z.B. Morbus Crohn)